Eure Beiträge

Sehr gehrtes Neudorff Team!
Ich bin in einer Igelpflegegruppe und das Schneckenkorn ist hier immer wieder großes Thema. Ich habe mich auch schon durch das Forum gelesen. Nun meine Fragen: Eisen-lll-Phosphat wird ja nicht als Gift ausgewiesen, sondern auch als natürlicher Bestandteile des Bodens ausgewiesen. Als Eisenverbindung wirkt es wohl stark korrosiv und schädigt so unter Anderem die Schleimhäute, wodurch die Schnecken sterben; warum sollte der Wirkstoff dann bei anderen Tieren nicht die Schleimhaut schädigen, der Wirkstoff macht ja keinen Unterschied zwischen den Tieren...Wenn ich mich auf den Igel beziehe, wieviel Schneckenkorn kann denn bei einem 1 Kilo Tier als unbedenklich eingestuft werden bzw. kann er überhaupt als unbedenklich eingestuft werden? Es gab wohl auch tote Igel, die obduziert wurden und Schleimhautschäden aufwiesen nach der Aufnahme von Schneckenkorn, was ja eigentlich nicht möglich sein sollte, wurde in einer Gruppe geschrieben. Im Institut für Veterinärpharmakologie und Toxikologie werden ab einer Einnahme von einer Handvoll Schneckenkorn bei Hund und Katze mit 5kg Maßnahmen nötig, da sind wir doch weit entfernt von der im Forum angegeben Menge von z.b. 5kg bei einem 10kg schweren Hund. Ich bitte hier um weiterführende Informationen Mit freundlichen Grüßen Karin Strauch

Hallo Frau Strauch,

Ferramol Schneckenkorn^** enthält als Wirkstoff 1% Eisen-III-Phosphat, bzw. Ferramol Schneckenkorn compact^** enthält 2% Eisen-III-Phosphat. Das Eisen-III-Phosphat ist ein Stoff, der auch in der natürlichen Umgebung im Boden als Mineralsalz vorkommt. Die Zulassungsbehörde (das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) hat das Eisen-III-Phosphat als Low-Risk (geringes Risiko) Wirkstoff eingestuft.
Weiterhin hat der verwendete Wirkstoff laut Sicherheitsdatenblatt Lebensmittelqualität. Der Wirkstoff wird z.B. in der Lebensmittelindustrie als Konservierungsstoff verwendet. Bei der blauen Farbe handelt es sich um Lebensmittelfarbe. Die Köderpellets sind auf Getreidebasis formuliert. Eisen-III-Phosphat ist im Gegensatz zu anderen Eisenverbindungen wie z.B. Eisen-Sulfat nicht wasserlöslich. Aus diesem Grund kann dieser Wirkstoff keine Schleimhautreizungen verursachen und wirkt auch nicht korrosiv. Das Schneckenkorn wird gefressen und sorgt dafür, dass die Mitteldarmdrüse der Schnecken keinen Schleim mehr produzieren kann und die Schnecken dann vertrocknen.

Ferramol^* wurde von unabhängigen Instituten hinsichtlich seines Gefährdungs-Potenzials gegenüber Warmblütern eingehend untersucht. Dabei wurden Aufwandmengen bis 5000 mg Ferramol^* pro Kilogramm Körpergewicht an Ratten getestet (üblich sind hier lediglich 2000 mg/kg Körpergewicht). Bei diesen Versuchen sind keinerlei pathologische Effekte aufgetreten. Keines der Versuchstiere ist bei dieser hohen Konzentration gestorben. Die LD 50 (Letale Dosis = 50 % der Versuchstiere sterben) für Ferramol^* liegt somit oberhalb von 5000 mg/kg Körpergewicht. Ferramol^* ist damit ungiftiger als Kochsalz, welches eine LD 50 von 3750 mg/kg Körpergewicht aufweist.

Zusätzlich zu den Toxizitätstests mit Ferramol^* haben wir Studien mit dem reinen Wirkstoff Eisen-Phosphat durchgeführt. Bis zur getesteten Konzentration von
5000 mg/kg Körpergewicht wurden keinerlei negativen Effekte auf die Versuchstiere festgestellt.

Übertragen auf einen Igel von 1 kg Körpergewicht ergeben sich folgende Werte: Die Unbedenklichkeit von Ferramol^* ist bis zu einer Aufnahme von 5g reinem Wirkstoff abgesichert. Um eine derart große Wirkstoffmenge aufzunehmen, müsste der Igel die unwahrscheinliche Menge von 500 g Ferramol^*, bzw. 250 g Ferramol^* compact vollständig vertilgen an einem Tag.

Aufgrund der Untersuchungen hat die Zulassungsbehörde bei Beachtung der Anwendungsvorschriften eine Gefährdung für Mensch, Tier und Umwelt ausgeschlossen. Deshalb wurde uns durch die Zulassungsbehörde erlaubt, auf der Ferramol^* Verpackung Fotos von Hund, Katze und Igel abzudrucken, versehen mit dem Hinweis „Schont Igel und Haustiere“.

Es gibt Schneckenkorn-Produkte von anderen Herstellern mit dem Wirkstoff Metaldehyd. Dieser Wirkstoff ist giftig für Haus- und Wildtiere, wie Igel. Neudorff verwendet diesen Wirkstoff jedoch nicht.

*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen

Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich