Hallo Elli-Torsten,
unter Mehltau dürften Ihre Gurken nicht leiden, da sich dieser nicht wie von Ihnen beschrieben äußert. Es kommen die gleichen Ursachen wie im vorigen Beitrag in Frage:
1.Nährstoffmangel, der die jungen Gurken absterben lässt. Später kommen oft noch Schimmelpilze (z. B. Botrytis) dazu.
Nährstoffmangel kann trotz guter Düngung auftreten, wenn man zu früh zu viele Fruchtansätze reifen lässt. In den ersten sechs Blattachseln sollten alle Blüten ausgebrochen werden, danach je nach Stärke der Pflanze etwa jede zweite. Erst wenn die Pflanze oben angekommen ist, können alle Fruchtansätze bleiben. Pflücken Sie darum jetzt noch alle unteren Blüten und Fruchtansätze heraus. Düngen Sie mit BioTrissol TomatenDünger nach. Zur Pflanzenstärkung gegen Pilzkrankheiten sollten Sie regelmäßig Neudo-Vital Obst-Pilzschutz einsetzen.
Wenn die Pflanze wieder kräftig wächst und mehr Blätter bekommen hat, werden Sie auch wieder gesunde Gurken ernten können.
2. Stängelfäulen
Die Sclerotinia-Welke (Sclerotinia sclerotiorum) z. B. kann einzelne Triebe oder ganze Pflanzen zum Absterben bringen. Zunächst entwickelt sich auf kleineren, bräunlichen Faulstellen am Stängel ein weißes, watteartiges Pilzgeflecht. An dieser Stelle welkt der Stängel und stirbt ab. Im Pilzmyzel befinden sich runde, schwarze Dauerfruchtkörper. Fallen diese zu Boden, können sie dort mehrere Jahre überdauern und Nachfolgekulturen (auch Tomaten, Paprika, Salat...) befallen.
Stängelfäulen werden gefördert durch lange Blattnässedauer, hohe Luftfeuchtigkeit, starke Temperaturschwankungen und Verletzungen an den Pflanzen. Auch die welkenden Blütenblätter können Eintrittspforten für die Pilze darstellen.
Eine direkte Bekämpfung der Krankheiten ist mit naturgemäßen Pflanzenschutzmitteln nicht möglich.
Daher ist gute Hygiene für das Kleingewächshaus am wichtigsten. Sie sollten alle Stangen oder Haltevorrichtungen mit einem handelsüblichen Essigreiniger abwaschen. Verwenden Sie alte Schnüre nicht wieder.
Sind letztes Jahr auch schon die runden, schwarzen Sclerotien an den Faulstellen aufgetreten, sollten Sie die oberste Erdschicht (5 - 10 cm) entweder tief untergraben oder besser durch frische Erde (z. B.
NeudoHum Tomaten- und GemüseErde) ersetzen.
Pflanzen Sie nicht zu dicht und lüften Sie immer gründlich. Gießen Sie nur morgens und nicht über die Blätter. Schneiden, ernten und entblättern Sie nicht bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Befallenes/verdächtiges Pflanzenmaterial sollten Sie sofort aus dem Bestand entfernen und vernichten (nicht in den Kompost geben!). Stecken Sie es am besten in eine Plastiktüte, damit kein Sporenmaterial ausfällt.
Weitere Informationen und Bilder finden Sie auch noch unter www.lfl.bayern.de/ips/haus_und_kleingarten/43583/index.php#Grauschimmel (Botrytis cinerea).
Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer