Eure Beiträge

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Name: sebastiano
Beitrag vom: 28.04.2015
Hallo zusammen,
den Symptomen nach, ist unser vor 2 Jahren gepflanztes Mirabellenbäumchen von Pseudomonas-Bakterienbrand dahingerafft worden. Die jungen Tribe sind allesamt vertrocknet, wie verbrannt und keine Knospe ging auf, alles trocken. Habe versucht bis in gesundes Holz zurückzuschneiden, Fehlanzeige, so etwas gibts nicht mehr. Demnächst muss der Reststummel samt Wurzelstock weichen.

Meine Fragen jetzt: wie gehe ich weiter mit dem Standort um?
1) Wie kann ich den Platz auf dem der Baum stand wieder zur Nutz-Bepflanzung (für ein anderes Obstbäumchen) fitmachen? Möglichst viel Erde abtragen und auffüllen? Erstmal Knoblauch/Zwiebeln/...(?) pflanzen, die sind ja antibakteriell wirksam, und nach ein paar Jahren neu versuchen?!

2) Gibt es Obstbaumsorten, die nicht anfällig sind? Mirabellen hätten wir schon gerne, aber ob das nochmal Sinn macht?

3) Kann ich meine anderen Bäume (1 rote Sternrenette und 1 Dönissens gelbe Knorpelkirsche) in ein paar Metern Entfernung irgendwie vor dem Befall schützen?

Viele Fragen, aber deshalb bin ich ja hier. Vielen Dank schonmal,
sebastiano
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 30.04.2015
Hallo Sebastiano,

von Pseudomonas-Bakterienbrand (Pseudomonas syringae und Pseudomonas morsprunorum) werden vor allem anfällige Sauerkirsch- und Süßkirschsorten und Zwetschgen, aber auch andere Steinobstarten befallen. Völlig resistente Sorten gibt es leider nicht.
Der Erreger dringt über Wunden (Blattnarben im Herbst, Frostrisse) und Spaltöffnungen in die Pflanzen ein. Er ist vor allem in Gegenden mit feuchter Witterung und relativ warmen Wintern (maritimes Klima) eine Gefahr.
Eine direkte Bekämpfung der Krankheit mit Pflanzenschutzmitteln (Antibiotika) ist nicht zugelassen. Kranke Stellen müssen gründlich gleich ausgeschnitten werden (Messer mit Spiritus desinfizieren). Verstreichen Sie sauber versorgte Wunden und Schnittstellen mit Malusan Wundverschluss. Stark befallene Pflanzen rechtzeitig vernichten.
Wenn schon mehrmals Bäume an Pseudomonas eingegangen sind, sollten Sie dort kein Steinobst mehr nachpflanzen. Meiden Sie frostgefährdete Lagen wie Senken sowie Böden, die leicht unter Staunässe oder Trockenheit leiden. Dort bekommen die Bäume schneller Risse. Ein Weißanstrich im Winter (z. B. mit Bio-Baumanstrich) hält die Rinde elastischer.
Schneiden Sie nicht im Winter, da Wunden dann schlecht heilen. Verschließen Sie Schnittstellen immer sofort.
Damit Sie überhaupt an derselben Stelle nachpflanzen können, sollten Sie die Erde großzügig austauschen, so dass das neue Bäumchen für mehrere Jahre frische Erde zur Verfügung hat.
Stärken Sie alle Bäume durch ausgiebiges Wässern mit Algan Wachstumshilfe, einem natürlichen Braunalgenextrakt.
Achten Sie in den nächsten Jahren auch darauf, dass im Frühjahr und Frühsommer der Unterboden nicht schon komplett austrocknet. Benetzen Sie aber nicht nur die Oberfläche, sondern geben Sie lieber seltener, aber dafür durchdringend Wasser.
Eine regelmäßige Düngung (Frühjahr und Ende Juni) mit einem kaliumbetonten Dünger wie Azet BeerenDünger kräftigt den Baum, ohne einen zu späten und darum frostanfälligen Austrieb hervorzurufen. Dazu tragen auch noch die nützlichen Bodenmikroorganismen und wurzelstärkenden Mykorrhizapilze bei.

Mit freundlichem Gruß
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer

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