Eure Beiträge

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Name: Baum Ursula
Beitrag vom: 08.05.2010
Guten Tag,

die vor 14 Tagen in unserem Kleingewächshaus gepflanzten Tomaten wuchsen gut an. Seit einigen Tagen beobachten wir nun, wie eine nach der anderen im Abstand von 1 - 2 Tagen abknicken und welken.

Ist da unser Kompost schuld? Bekannte sprachen von Stengelfäule?

Könne Sie uns weiterhelfen?

Vielen Dank.
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Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 10.05.2010
Sehr geehrte Frau Baum,

an Gewächshaustomaten können durchaus Stängelfäulen auftreten.

Die Sclerotinia-Welke (Sclerotinia sclerotiorum) zum Beispiel kann einzelne Triebe oder ganze Pflanzen zum Absterben bringen. Zunächst entwickelt sich auf kleineren, bräunlichen Faulstellen am Stängel ein weißes, watteartiges Pilzgeflecht. An dieser Stelle welkt der Stängel und stirbt ab. Im Pilzmyzel befinden sich runde, schwarze Dauerfruchtkörper. Fallen diese zu Boden, können sie dort mehrere Jahre überdauern und Nachfolgekulturen (auch Gurken, Paprika, Salat...) befallen.

Stängelfäulen werden gefördert durch lange Blattnässedauer, hohe Luftfeuchtigkeit, starke Temperaturschwankungen und Verletzungen an den Pflanzen.
Eine direkte Bekämpfung der Krankheiten ist mit naturgemäßen Pflanzenschutzmitteln nicht möglich.
Daher ist gute Hygiene für das Kleingewächshaus am wichtigsten. Sie sollten alle Stangen oder Haltevorrichtungen mit einem handelsüblichen Essigreiniger abwaschen. Verwenden Sie alte Schnüre nicht wieder.

Sind letztes Jahr die runden, schwarzen Sclerotien an den Faulstellen aufgetreten, sollten Sie die oberste Erdschicht (5 - 10 cm) entweder tief untergraben oder besser durch frische Erde (z. B. NeudoHum Tomaten- und GemüseErde) ersetzen.
Pflanzen Sie nicht zu dicht und lüften Sie immer gründlich. Gießen Sie nur morgens und nicht über die Blätter. Entgeizen, ernten und entblättern Sie nicht bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Befallenes/verdächtiges Pflanzenmaterial sollten Sie sofort aus dem Bestand entfernen und vernichten (nicht in den Kompost geben!). Stecken Sie es am besten in eine Plastiktüte, damit kein Sporenmaterial ausfällt.
Haben Sie im letzten Jahr solches Material auf Ihren Kompost gegeben, sollten Sie diesen besser nicht für Gemüsekulturen verwenden.

Entdecken Sie keine Faulstellen an den Stängeln, können auch Eulenraupen den Schaden verursacht haben. Diese verstecken sich in der Erde, fressen aber auch oberirdisch. Dabei beißen sie oft die Stängel von Jungpflanzen durch.
Suchen Sie im Boden nach den grau-bräunlichen Larven und vernichten Sie diese.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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