Eure Beiträge

no_image.jpg
Name: AJ
Beitrag vom: 06.07.2010
Liebes Neudorff-Team,

ich habe dieses Jahr das erste mal Schlangengurken im Gewächshaus angebaut. Anfangs sah auch alles super aus. Die Pflanzen haben sich prächtig entwickelt und über und über geblüht. Ich habe mich sehr über die vielen kleinen Gürkchen auf die vielen großen Gurken gefreut. Doch leider wird irgendwie nichts aus großen Gurken. Die Blühten an den Pflanzen vertrocknen und die Gurke wird kurze Zeit später von der Blühtenseite her gelb. Können Sie mir sagen, was ich falsch gemacht habe bzw. wie ich es vielleicht doch noch zu einer eigens geernteten Gurke in diesem Jahr schaffen könnte?

Vielen Dank!
no_image.jpg
Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 06.07.2010
Hallo AJ,

wenn Sie am Anfang zu viele Früchte an Ihren Gurkenpflanzen belassen, kommt es meist spätestens nach der Ernte der ersten 1 - 2 Früchte zu einer Wachstumsstockung, weil sich die noch zu kleine Gurkenpflanze bei der Fruchtbildung erschöpft hat. Unter ungünstigen Bedingungen können sogar die ganzen Pflanzen eingehen.

Gedulden Sie sich also etwas mit der ersten Ernte - dafür werden Sie hinterher umso mehr und pausenlos ernten können, sobald die Pflanzen dazu kräftig genug sind.
Entfernen Sie die untersten Blütenansätze gleich ganz, damit die Gurken erst genug Blattmasse bilden, um die Früchte versorgen zu können. Lassen Sie dann zunächst nur in jeder zweiten Blattachsel eine Frucht heranreifen, bis die Pflanzen die volle Höhe erreicht haben.

Außerdem scheinen die gebildeten Früchte unter der Blütenendfäule zu leiden.
Blütenendfäule ist keine Pilzerkrankung. Die Ursache für diese Erscheinung ist eine schlechte Calciumversorgung der Früchte. Calcium ist ein wichtiger Pflanzennährstoff, der unter anderem bei der Fruchtbildung eine wichtige Rolle spielt.

Der Nährstoff Calcium wird von der Pflanze aus dem Boden aufgenommen. Verschiedene Faktoren im Boden haben einen Einfluss auf die Höhe der Calciumaufnahme der Pflanze:

Ein wichtiger Faktor ist die im Boden verfügbare Menge an Calcium. Der Gehalt des Bodens an Calcium wird indirekt durch den pH-Wert angezeigt. Ab einem pH-Wert von 6 ist der Boden ausreichend mit Calcium versorgt. Ein Bestimmung des pH-Wertes des Bodens können Sie mit dem pH-Bodentest vornehmen.

Ein weiterer entscheidender Faktor, der die Aufnahme von Calcium aus dem Boden häufig begrenzt, ist eine hohe Salzkonzentration. Diese kann durch zu hohe Düngergaben (z. B. Stickstoff, Magnesium oder Kalium) oder in Gewächshäusern bei stetiger Verabreichung von kräftigen Kompostgaben entstehen.
Zur Vorbeugung der Blütenendfäule sind deshalb Kompost- und Düngergaben zu kontrollieren und eventuell nach einer Bodenuntersuchung zu reduzieren. Durch starkes Wässern des Gewächshausbodens können Sie nach Ende der Kultur zu hohe Salzgehalte aus dem Wurzelbereich der Pflanze ausspülen.

Zusätzliche Maßnahmen zur Vorbeugung der Blütenendfäule sind das Entfernen der unteren Blätter und eine sehr gleichmäßige Wasserversorgung der Pflanzen.

Zur Düngung von Gurken ist der salzfreie, organische Azet TomatenDünger bestens geeignet. Geben Sie ihn einmal in der angegebenen Menge zur Pflanzung und dann noch einmal wenn die Pflanze im Vollertrag ist, damit die Ernte ohne Pause anhält.
Eine gleichmäßige, ausreichende Wasserversorgung ist dazu auch wichtig.

Weitere Informationen zum Anbau finden Sie hier:

Gurken im Kleingewächshaus
www.lwg.bayern.de/gartenakademie/infoschriften/gemuese/linkurl_0_0_0_2163.pdf
Gurken im Freiland
www.lwg.bayern.de/gartenakademie/infoschriften/gemuese/linkurl_0_0_0_2165.pdf

Weitere Informationen zur Krankheitsvorbeugung und -bekämpfung stehen im Pflanzen-Doktor unter www.neudorff.de.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
War dieser Beitrag hilfreich?101