Eure Beiträge

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Name: marcel
Beitrag vom: 17.08.2010
Hallo,

ich hatte Sie schon mal kontaktiert auf Grund stark eingerollter Blätter und allgemeinen kranken Aussehen einiger Tomatenpflanzen. Jetzt habe ich die am meisten betroffene Pflanze rausgemacht und zwei Bilder geschossen. Vielleicht können Sie am Schadbild etwas mehr erkennen. In Frage käme ja Überdüngung (PH-Wert mit 6,7 aber normal) und da in erster Linie mit Neudorff Azet RasenKalk oder flüssigen Tomatendünger 4-6-8. Ich habe mal eine Grunduntersuchung des Bodens machen lassen und es soll von jedem zu viel gewesen sein, bloß der PH-Wert war mit 6,7 optimal. Die Werte waren:

P = 38,4 mg/100g
K = 41,0 mg/100g
Mg = 39,4 mg/100g
Bodenart schwach lehmiger Sand.


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mfg
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 17.08.2010
Hallo Marcel,

die Wurzeln der Pflanzen sehen ganz gesund aus - das braune Innere der Stengel ist bei Tomaten übrigens normal, wenn sie älter sind.
Ein Bild der älteren Blätter habe ich aus der alten Mail herausgesucht - wie sehen denn die jungen Blätter aus?

Die Werte der Nährstoffe sind auch ok - zwar im oberen Bereich, aber die Pflanzen sind ja auch in der wichtigsten Wachstumsphase. Tomaten sind zudem für hohe Nährstoffgehalte nicht besonders empfindlich.
Aus Ihren älteren Mails habe ich die Werte für Stickstoff entnommen - die sind ja nicht wirklich zu hoch, damit scheidet Überdüngung als Ursache ziemlich aus.
Bisher sind wir damit aber der wirklichen Ursache für die Schäden noch nicht näher gekommen.
Daher noch mehr Fragen:
Sind die Pflanzen abgestorben oder sehen sie nur etwas "komisch" aus?
Die einzige Ursache, die mir noch einfällt, könnte was mit der Erde zu tun haben. Woher nehmen Sie denn die "gute Pflanzerde"? Verwenden Sie irgendeine Art von Kompost dafür?
Sind außerdem Symptome an den Früchten zu sehen?

Mit freundlichen Grüßen
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Anasthasia Wagner

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Name: marcel
Beitrag vom: 18.08.2010
Hallo Anasthasia,

also der Reihe nach: Ich baue ca. 50 Stück Tomaten unterschiedlichster Art (keine Hybriden) in 13-Liter-Kübeln regengeschützt an. Als Erde nutze ich immer Markenerde, dieses Mal waren es zwei Mitbewerber der Gattung Pflanz- oder Kübelpflanzerde (Floraxxxx und Compoxxxx). Dazu gebe ich pro Kübel ca. eine Hand voll Urgesteinsmehl und etwas vom besagten VitalKali. Diese Kübeltomaten gedeihen immer prächtig und die Ernte ist immer höher, früher und konstanter als bei der „Freiland-Konkurrenz“ übern Gartenzaun. Aber auch da rollen sich im Gegensatz zum Nachbarn fast flächendeckend die Blätter ein, aber sie sehen nicht wirklich krank aus.
Dann verpflanze ich ca. noch 30 Stück Tomaten im Freiland. Dabei hebe ich ca. zwei Spatenstiche der vorhandenen Erde aus und ersetze diese durch die oben beschriebene Erde … nach dem gleichen Muster inklusive Urgesteinsmehl + VitalKali. Auch die wachsen relativ gut, aber hier rollen sich bei vielen die Blätter noch etwas eher ein, als unter dem Dach im Kübel. Jedes Jahr sind 2-3 Stück dabei, die derb mickrig aussehen, aber weiterwachsen, wenn auch nicht besonders schnell und üppig.
Zu ihren Fragen: Nein, sie sterben nicht ab, sehen aber ziemlich mitgenommen aus und der Reifeprozess stockt, rein subjektiv gesehen. Die Pflanze mit dem abgebildeten Stängel habe ich vor Wochen behutsam ausgegraben, die Wurzeln abgespült, die Erde erneuert ohne jeglichen Dünger und dann wieder gepflanzt. Nach ca. zwei Wochen sah sie erheblich gesünder aus und der obere Teil brachte wieder nicht eingerollte Blätter zum Vorschein. Das hielt eine Weile an und dann sah sie wieder wie vorher aus. Und von diesem letzten Zustand sind die letzten Bilder. Ich habe noch eine zweite Pflanze mit entfernt, die hatte definitiv nicht dieses braune Stängel-Innenleben.

Kompost etc. verwende ich nicht. Zum Düngen (sehr verdünnt) kommt ab einem gewissen Stadium - vor allem bei den Kübelpflanzen - BioTrissol Tomatendünger von Neudorff oder Algoflash Tomatendünger 4-6-8 zum Einsatz. So ca. 1x pro Woche.

So in etwa - nur noch etwas kränker - sah die rausgemachte Tomaternpflanze aus.

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Außerdem habe ich des Öfteren mal bläulich, leicht schimmernde Flecken an den Blättern. Sollte das Phosphormangel sein?

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mfg marcel
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 18.08.2010
Hallo Marcel,

die Diagnose gestaltet sich relativ schwierig. Phosphormangel können wir ausschließen, das sieht anders aus: Jüngere Blätter färben sich leicht lila und fühlen sich "starr" an.

Ich halte eine Erkrankung mit Alternaria solani (Dürrfleckenkrankheit) für am wahrscheinlichsten. Bei dieser Erkrankung treten diese trockenen, braunen, runden Blattflecken auf und die Blätter rollen sich ein. Zudem findet man auch Flecken auf den Stängeln. Normalerweise bekämpft man diesen Pilz mit, wenn man gegen Krautfäule spritzt. Alternaria überdauert an Gefäßen, Stangen usw. so dass Sie die Erkrankung möglicherweise jedes Jahr wieder verschleppen.
Alternative könnte noch ein Mangel am Spurenelement Zink sein, auch dabei rollen sich die älteren Blätter ein - es gibt aber keine Flecken.
Mir ist noch aufgefallen, dass die Erde-Mischung, die Sie verwenden, sehr wenig Stickstoff enthält und dafür viel Kalium. Dies könnte zu einer Störung des Nährstoff-Gleichgewichtes in der Pflanze führen. Das würde auch die Flecken-Muster auf den unteren Blättern erklären. Sie sollten zum Saison-Start statt dem VitalKali lieber Azet TomatenDünger verwenden, das entspricht den Bedürfnissen von Tomaten besser.

Mit freundlichen Grüßen
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Anasthasia Wagner
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Name: marcel
Beitrag vom: 19.08.2010
Hallo Anasthasia,

bloß damit nicht irgendetwas falsch interpretiert wird: Diese in meinen Augen auch minimal bläuliche Färbung der Blätter ist etwas Separates und hat nichts direkt mit den eingerollten Blättern zu tun. Pflanzen mit solchen Blattverfärbungen haben nicht unbedingt eingerollte Blätter. Die eingerollten Blätter zeigen sich ca. ab Ende Juni, die braunen pilzartigen Flecken an den Blättern, Stengeln und Früchten immer erst nach langen Regenperioden im August, so wie jetzt seit ca. einer Woche. Einen Zusammenhang sehe ich da nicht, höchstens dass sich bei diesem Pilz - wenn noch nicht vorher schon aufgetreten - die Blätter auch einrollen würden. Das Erscheinen der braun-blauen Blätter, vorwiegend im unteren Teil der Pflanze tritt auch meistens erst ab Anfang Juli auf.

Mit dem Alternaria solani könnten sie aber recht haben. Ich habe mir einige Schadbilder im Netz angesehen, teilweise sieht es so ähnlich aus. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass ich vermutlich noch nie einen echten Braunfäule-Befall hatte, sondern es immer dieser Pilz war. Bei der Braunfäule rafft es doch i.d.R. die Pflanze in relativ kurzer Zeit komplett dahin, dass sehe ich doch richtig? An so ein Geschehen kann ich mich nicht erinnern, nur immer diese braunen Flecken an den Blättern, Stängeln und auch Früchten.

Gibt es denn (z.B. bei Ihnen gegen vertretbares Entgelt) keine Möglichkeit mal dieses Einrollphänomen, die Flecken und die Verfärbungen der Blätter labortechnisch etc. untersuchen zu lassen?

Zudem werde ich nach der Saison meine Behälter, Stangen & Co mit Heißwasser abstrahlen, vielleicht tötet das zumindest einige Keime/Pilze etc. ab.

Ich hatte vor Jahren Probleme mit der Blütenendfäule. Seitdem spritze ich ca. 5-6 Mal/Saison Düngal ((17,5%iger Calcium-Blattdünger) und die Thematik Blütenendfäule gibt es nicht mehr. Es könnte vielleicht sein, dass durch diese Spritzung an anderer Stelle ein Defizit in der Versorgung entsteht…

Seit ca. einer Woche -->

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So ca. ab Anfang Juli -->

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mfg marcel
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 23.08.2010
Hallo Marcel,

leider können wir keine Untersuchungen auf Spurennährstoffgehalte duchführen. Hier sind die LUFA`s der richtige Ansprechpartner: www.vdlufa.de.
Vielleicht versuchen Sie es aber im nächsten Jahr mal mit einer anderen Düngung (wie oben erwähnt), eventuell treten die Probleme dann nicht mehr auf.

Ansonsten bleibt nur noch der Weg, sich mal an die Gemüsebauberatung Ihrer zuständigen Landwirtschaftskammer zu wenden.

Mit freundlichen Grüßen
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Anasthasia Wagner
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