Eure Beiträge

no_image.jpg
Name: Anita Eslam
Beitrag vom: 14.05.2014
Hallo,

ich hätte mal einen Frage zu unserem Apfelbaum. Er ist alt (irgendwo um die 80 anscheinend), trägt aber nach wie vor reichlich sehr leckere Äpfel. Nun beobachten wir seit einigen Wochen , daß ein dicker Ast ein Loch hat (ca. 2 Euro groß), aus dem immer wieder mal eine schwarze, geruchlose Flüssigkeit herausläuft. Was ist das???
no_image.jpg
Name: Neudorff
Beitrag vom: 15.05.2014
Hallo Frau Eslam,

vermutlich ist Ihr Apfelbaum von Holzschädlingen, z. B. dem Blausieb oder Weidenbohrer befallen. Diese relativ großen Raupen fressen im Holz und befallen vor allem durch Trockenheit oder Witnerkälte geschwächte Bäume. Ihre Entwicklung dauert mehrere Jahre. Typische Anzeichen sind große Bohrlöcher (nicht immer so groß wie bei Ihnen) und der Ausstoß von Bohrmehl, Kot und brauner Flüssigkeit.
Das Blausieb ist weit verbreitet, der Befallsschwerpunkt ist Südeuropa. Die Raupen können sich in verschiedenen Obstgehölzen oder auch anderen Laubbaumarten wie z. B. Rosskastanie, Weide und Buche entwickeln. Das Blausieb legt seine Eier im Juni – Anfang Juli an der Baumrinde ab. Zumeist werden dabei Rindenrisse oder bereits vorhandene Bohrgänge bevorzugt. Die weißlich-gelbe Raupe mit schwarzen behaarten Warzen kann 5 - 6 cm lang werden. Ganz junge Raupen können zunächst noch von Blattstielen und Knospen leben, bevor sie sich in den Baum einbohren. Sie fressen innerhalb von 2 – 3 Jahren einen etwa 20 - 40 cm langen Gang bis ins Kernholz von dünneren Ästen oder Jungbäumen. Da die Raupen die Gangöffnungen jeweils mit Gespinsten abdichten, fällt das Loch kaum auf. Die Verpuppung erfolgt im Fraßgang. Im Frühsommer schlüpft der Falter. Im Laufe der Entwicklung können ganze Äste oder bei Jungbäumen der ganze Baum absterben.

Entfernen Sie befallene Äste umgehend bis ins gesunde Holz und vernichten Sie diese. Die Schnittstellen sollten mit Malusan Wundverschluss behandelt werden.

Eine Bekämpfung der Raupen durch Spritzmaßnahmen ist mit naturgemäßen Präparaten leider nicht möglich.
Sie können aber versuchen, die Raupen mit einem spitzen, festen Draht in den Gängen abzutöten. Die Gefahr, dass die Fraßgänge innen faulen, bleibt aber leider bestehen. Darum dürfen sie auch nicht einfach verstopft oder zugeschmiert werden.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
War dieser Beitrag hilfreich?00
no_image.jpg
Name: Anita Eslam
Beitrag vom: 16.05.2014
Herzlichen Dank. Dann werde ich mir das Innenleben dieses Loches mal näher ansehen......

Gruß, A.Eslam
War dieser Beitrag hilfreich?20