Eure Beiträge

no_image.jpg
Name: Sabine Beyer
Beitrag vom: 14.04.2015
Ich habe einen Apfelbaum im Kübel - jetzt das dritte Jahr. Im Wurzelbereich - einige wenige sind nicht mehr mit Erde bedeckt - ist ein weißer, pflaumiger Überzug. Wenn man den Überzug zwischen den Fingern zerreibt, ist die Fläche rötlich.

Der Kübel steht in einer Ecke und bekommt ca. 1/2 Tag Sonne. Ich gieße recht häufig.

Der Baum macht ansonsten einen gesunden Eindruck. Er treibt gut aus und wird wohl auch reichlich blühen.

Ist dies eine Pilzbefall? Was kann ich dagegen tun, ohne unbedingt die Erde auszutauschen ....

Oder ist dieses Phänomen unbedenklich?

Vielen Dank im voraus für eine hilfreiche Antwort.
no_image.jpg
Name: Neudorff
Beitrag vom: 15.04.2015
Hallo Frau Beyer,

Ihr Apfelbaum leidet nicht unter Pilzbefall, sondern weist einen Befall mit Blutläusen auf.
Blutläuse (Eriosoma lanigerum) verursachen beulenartige oder rissige Wucherungen an offen liegenden Wurzeln, Ästen oder Zweigen. In den Wucherungen, aber auch an befallenen Zweigenden, sind die bräunlichen Blutläuse sichtbar. Sie sind unter einem auffälligen weißen Wachswollbelag verborgen. Zerdrückt man sie, ist die Körperflüssigkeit rotbraun (daher der Name).
Im Herbst wandern die Winterstadien der Läuse in den unteren Stammbereich hinab und im Frühjahr wieder zurück. Die Verbreitung auf weitere Bäume erfolgt über geflügelte Läuse im Juli und durch Verwehungen mit dem Wind. Die Überwinterung erfolgt als nackte Larve in Rindenritzen. Erst bei Temperaturen unterhalb von -18° C gehen die Blutläuse ein.
Durch die Saugtätigkeit der Läuse wird das Gewebe frostanfällig und platzt auf. In diese Risse dringen dann gerne noch verschiedene Pilze ein (z.B. der Obstbaumkrebs).
Als Bekämpfungsmaßnahme bei leichtem Befall entfernen Sie zunächst die befallenen Zweige. Schneiden Sie die entstandenen Wundstellen an den Ästen (Blutlauskrebs) mitsamt den Blutläusen sorgfältig heraus. Die so entstandenen Wunden verstreichen Sie mit Malusan Wundverschluss. Ist es noch nicht zu Krebswucherungen gekommen und an Wurzeln und Stamm, können Sie die Blutläuse zumindest bei kleineren Bäumen gründlich ausbürsten (harte Wurzelbürste oder weiche Drahtbürste).
Zur Bekämpfung legen Sie ab September einen Raupen- und AmeisenLeimring um den Stamm, um so die Ausbreitung der Blutläuse zu unterbinden. Die Winterstadien der Blutläuse werden bei Ihrer Wanderung durch die Leimschicht des Raupenleimringes abgefangen. So reduzieren Sie den Befall im nächsten Jahr wesentlich. Im Frühjahr überprüfen Sie die Funktionsfähigkeit des Leimringes und erneuern diesen gegebenenfalls.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
War dieser Beitrag hilfreich?00
no_image.jpg
Name: Sabine Beyer
Beitrag vom: 15.04.2015
Hallo Frau Germeyer,

vielen Dank für die Antwort - dass bekomme ich hin.
War dieser Beitrag hilfreich?00