Eure Beiträge

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Name: Nathalie
Beitrag vom: 31.03.2010
Hallo,

ich habe letztes Jahr im Spätsommer/Herbst den alten Obstgarten meiner Eltern komplett "grundsaniert", weil er teilweise ziemlich verwildert war und die alten Bäume entweder schon kaputt waren oder nicht mehr trugen, da die Blätter direkt nach der Blühte abgefressen wurden und die Kirschen anfangs erst "vertrockneten" oder später - wenn welche übrig waren - zum größen Teil faulten (nach dem tollen Krankheiten-Lexikon hier, denke ich dass es Monilia-Fruchtfäule und M.-Spitzendürre waren - zumindest sieht es genauso aus)...

Beim "Neueinrichten" hab ich beim umgraben ganz viele kleine Larven gefunden, die sich besonders auf die alten Apfelbaumstämme konzentrierten aber eigentlich im ganzen Garten in Hülle und Fülle zu finden waren. Alle die ich erwischen konnte, hab ich vernichtet, aber ich hab natürlich nicht den ganzen Garten umgraben können...

Nachdem ich jetzt schon im Winter die Wühlmäuse im Garten hatte, die sich sehr wohl zu fühlen schienen, hab ich beim Umkrautjähten im Erdbeerfeld anfang der Woche natürlich auch prompt wieder ein paar dieser Viecher unter der Harke gehabt.

Bin daraufhin ins Gartencenter gefahren um mich beraten zu lassen, weil ich auf jeden Fall verhindern will, dass mir die Bäumchen alle eingehen oder die Blätter direkt wieder abgefressen werden. Die haben mir allerdings nicht groß weiter helfen können, weil nicht ganz klar ist WAS ich alles im Garten hab! Die Larven sehen für mich (nachdem ich im Internet gegooglet hab) aus, wie Mai- oder Junikäferlarven (sind ca. 1,5 - 2cm groß). Hellhörig wurde die Angestellte jedoch auf den Blattfraß, der sich die letzten Jahre immer vom Rand aus nach innen ausgebreitet hat (zumindest hauptsächlich-an einigen wenigen Stellen sah es aber auch nach Frostspannern aus-haben im Herbst direkt Leimringe um die neuen Bäumchen gemacht-wollte die die Tage mal erneuern...). Aber aufgrund dem "Rand-Knabbern" meinte sie es könnten auch Dickmaulrüssler sein (zumindest wenn ich das jetzt noch so richtig zusammen bekomme) - zumal wir nie irgendwelche Raupen oder so an den Blättern gesehen haben.

Ich hab jetzt 2 Päckchen HM-Nematoden gekauft, auch wenn das für unseren Garten (ca. 145m2) eigentlich garnicht ausreicht - aber nachdem ich den Garten erst komplett neu gemacht hab, hab ich weder das Geld noch die Lust so viel für die verschiedenen Mittelchen auszugeben... Abgesehen davon haben die mir nicht viel Hoffnung gemacht, dass ich da dauerhaft eine Chance hab, weil der Garten direkt an eine Kuhweide und einen Wald angrenzt!!!

Lange Rede - kurzer Sinn: kann mir jemand Tipps geben, ob und was ich machen kann, damit meine Bäumchen wachsen und die Blätter dran bleiben (vllt auch, für wann genau ich die Nematoden bestellen soll)? Und - wenn die alten Kirschbäume weg sind - besteht dann ein Risiko, das die Monilia-Krankheiten dieses Jahr auch an die neuen Bäumchen kommen?

Vielen Dank schonmal!

Gruß Nathalie
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Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 01.04.2010
Hallo Nathalie,

Sie haben verschiedene Probleme in Ihrem Garten. Da Dickmaulrüssler eigentlich nicht an Obstbäumen auftreten und auch kleiner als 1 cm bleiben, sind die Larven unter den Bäumen wahrscheinlich tatsächlich Engerlinge. Lediglich im Erdbeerbeet könnten auch Dickmaulrüssler fressen.
Wenn es sich um Juni- oder Maikäferengerlinge handelt, helfen HM-Nematoden nur bedingt (Junikäfer) bis gar nicht (Maikäfer). Diese Engerlinge leben nämlich mehrere Jahre im Boden und sind daher sehr widerstandsfähig.

Eine chemische Bekämpfungsmöglichkeit gegen die Larven gibt es leider auch nicht. Sie können nur versuchen, die Käfer selbst zu bekämpfen und so viele Engerlinge wie möglich beim Graben zu entfernen.
Freiflächen ohne Baumwurzeln können Sie gründlich fräsen, um die Engerlinge dabei abzutöten.

Zur ganueren Bestimmung können Sie uns gerne Fotos von mehreren der Tierchen (mit Maßangaben) schicken. HM-Nematoden sind gegen Engerlinge nur im Sommer einsetzbar, gegen Dickmaulrüssler ab Ende April.

Frostspannerfraß können Sie vorbeugen, indem Sie im Herbst Leimringe um die Pflanzen legen. Fressen im Frühjahr trotzdem Frostspanner oder andere Schmetterlingslarven an den Blättern, können Sie dagegen mit Raupenfrei, einem biologischen Fraßmittel, vorgehen.

Gegen Monilia-Spitzendürre müssen Sie durch Spritzungen mit neudo-Vital Obst-Pilzschutz in die Blüte vorbeugen, gegen Monilia-Fruchtfäule durch wöchentliche Behandlungen 6 - 8 Wochen vor der Ernte. Befallene Triebspitzen und eingetrocknete Fruchtmumien vom Vorjahr sollten Sie entfernen und vernichten.
Schneiden Sie die Bäume überhaupt gut aus, damit sie nach Regenfällen schnell abtrocknen. So ist es für Pilzkrankheiten schwerer sich auszubreiten.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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