Eure Beiträge

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Name: Wolfgang Holland
Beitrag vom: 14.05.2017
In meinem Pflanzkasten sind schon im zweiten Jahr so komische graue halb durchsichtige Raupen oder Larven
Ich hoffe ich habe alle rausgeklaubt.
Fressen die meine Tomatenpflanzen an?
Gibt es Abhilfe?
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 15.05.2017
Hallo Herr Holland,

eventuell befinden sich in der Erde Ihres Pflanzkastens Rosenkäferlarven, da Sie dem Kasten vermutlich Kompost beigemischt haben.
Der erwachsene Käfer wird etwa 1,5 bis 2 cm lang und ist grün-gold, metallisch- glänzend gefärbt. Auf den Flügeldecken finden sich zusätzlich noch weiße Flecken.
Die Käfer können sehr gut fliegen. Zumeist werden verschiedene Blüten von Rosen, Holunder, Weißdorn, Disteln u. a. angeflogen. Der erwachsene Käfer ernährt sich von Blütennektar, Pollen und auch von austretenden Pflanzensäften verletzter Pflanzen. Allerdings verursacht der Käfer keinen größeren Schadfraß.

Die Weibchen des Rosenkäfers legen ihre Eier oft in Komposthaufen und in alte, zerfallene Baumstümpfe ab. Die schlüpfende Larve ist dick und bogenförmig gekrümmt. Sie häutet sich zweimal. Wenn die Larve auf einer glatten Unterlage fliehen will, streckt sie sich und robbt auf dem Rücken davon. (Zur Unterscheidung: Maikäferlarven können nicht auf dem Rücken robben, sie bleiben gekrümmt). Die Larve des Rosenkäfers ist kein Wurzelschädling, sie ernährt sich von abgestorbenen Holzresten im Kompost oder Baumstümpfen.

Bei einer Larven-Größe von 4 - 5 cm baut sie sich einen Kokon aus Holzstückchen, Erde und Sand. Der Kokon wird von der Larve mit einem Sekret aus dem Hinterleib verklebt. In diesem Kokon findet die Verpuppung statt. Die Entwicklung zum erwachsenen Käfer dauert 2 - 3 Jahre.

Da die Larven nützliche Kompostbewohner sind, ist es nicht erforderlich, diese in Ihrem Garten zu bekämpfen.

Sie können uns gerne ein Foto der Larven an Beratung@neudorff.de senden, um auszuschließen, dass es nicht vielleicht doch Schädlinge sind, die Ihre Tomaten abfressen.

Mit freundlichen Grüßen,
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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Name: Steingrube,Hanno
Beitrag vom: 16.05.2017
Haben sie ein biologische Mittel gegen die Raupen des Bucksbaumzysslers?? Gibt es Nützlinge, die die Raupen vertilgen oder abtöten?
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 18.05.2017
Hallo Herr Steingrube,

gegen den Buchszünsler lassen sich die SC-Nematoden einsetzen (die Nematoden bekommen Sie im Fachhandel über das Bestell-Set Nützlinge gegen Bodenschädlinge oder für Großflächen). Allerdings empfehlen wir diesen Nützlingseinsatz nicht, da die Nematoden UV-Licht empfindliche Bodenbewohner sind. Die Raupen des Buchszünslers sitzen hingegen im Pflanzeninneren des Buchsbaumes. Die Nematoden sterben nach der Ausbringung auf der Pflanze zu schnell ab, als dass sie wirken können.

Der Buchszünsler ist ursprünglich in Ostasien beheimatet. Er wurde in den letzten Jahren durch internationalen Pflanzenhandel in Europa eingeschleppt. Inzwischen umfasst das Befallsgebiet ganz Deutschland.

Befallene Buchsbäume sind hellbeige verfärbt und sterben bei starkem Befall ab. Durch den Fraß an einzelnen Blättern sind nur noch die Blattrippen vorhanden, teilweise nur noch der Stiel. Auch die Triebrinde wird abgefressen. Typisch ist, dass die gesamte Pflanze eingesponnen wird. In den Gespinsten fressen gelb-grüne Raupen mit schwarz-weißen Streifen und schwarzem Kopf.

Der Buchbaumzünsler überwintert als Raupe im Gespinst zwischen den Blättern. Ab Mitte März beginnen die Raupen mit dem Fraß, dabei durchlaufen sie 6-7 Larvenstadien und werden bis zu 5 cm lang. Anschließend verpuppt sich die Raupe. Der erwachsene Falter sitzt zumeist auf der Blattunterseite verschiedener Gehölze und fliegt auf, wenn man sich ihm nähert. Zur Eiablage werden von den Weibchen gezielt Buchsbäume aufgesucht. In Deutschland bildet der Buchsbaumzünsler 2 -3 Generationen pro Jahr.

Zur Bekämpfung schneiden Sie die Gespinste mit den jüngsten Raupen raus und vernichten diese. Die jungen Raupenstadien sind mit Pflanzenschutzmitteln nur schwer zu erreichen, da sie geschützt in den Gespinsten fressen. Ältere, frei fressende Raupen können Sie mit Spruzit Schädlingsfrei*,°* oder Xentari RaupenFrei*,°* bekämpfen. Spruzit Schädlingsfrei*,° und Xentari RaupenFrei*,° enthalten natürliche Wirkstoffe (Spruzit*,° enthält Natur-Pyrethrum und Rapsöl, Xentari enthält Bacillus thuringiensis aizawai) und sind nicht bienengefährlich**. Achten Sie auf eine gleichmäßige Benetzung der Pflanze, spritzen Sie vor allem auch das Gehölzinnere.

Zusätzlich können Sie von Mai bis Mitte Oktober unsere Neudomon BuchsbaumzünslerFalle möglichst nah bei Ihrem Buchsbaum in Windrichtung aufhängen. Die Falle dient zur Überwachung und Verminderung des Befalls. Mit der Lockstoff- (Pheromon-) Falle werden die erwachsenen Männchen des Buchsbaumzünslers angelockt und bleiben auf dem Leim kleben. So bleiben die weiblichen Falter unbegattet und können keine Eier ablegen. Nach 6 Wochen sollte die Pheromonkapsel gewechselt werden. Eine Falle ist für 100 bis 200 m² Gartenfläche ausreichend (abhängig von der Bewuchsdichte mit großen Gehölzen).

Weitere Informationen zur Anwendung des empfohlenen Mittels können Sie dem Packungsaufdruck entnehmen. Bitte beachten Sie die dort gemachten Angaben.

*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Warnhinweise- und Symbole in der Gebrauchsanleitung beachten. Genehmigung gemäß §18a PflSchG für gewerblich genutzte Kulturen.

**NB 6641: Nicht bienengefährlich (B 4)

Mit freundlichen Grüßen,
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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