Eure Beiträge

no_image.jpg
Name: Karolin Müller
Beitrag vom: 29.03.2011
Ich hatte gestern ein Gärtner bei mir der den Schädlingsbefall bestätigte, laut seiner Meinung handelt es sich um den Wachholderglanzkäfer. Ich hatte gestern im Internet sehr viel über Baum- und Rindenläuse bei Zypressen gelesen und festgestellt, dass die Symptome der beschriebenen Trockenschäden identisch sind.
Zwei der Zypressen sind vorraussichtlich bereits abgestorben. Ich möchte nun natürlich die umliegenden Zypressen (4m hoch)dringend behandeln. Können Sie mich bitte bearten.

Danke Karolin Müller
no_image.jpg
Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 29.03.2011
Sehr geehrte Frau Müller,

Wacholderglanzkäfer sind mir leider nicht bekannt. Es gibt Rindenglanzkäfer, die aber räuberisch von anderen Holz- und Rindenschädlingen (z. B. Borkenkäfern) leben und selbst keine Schäden anrichten.

Baum-, Stamm- oder Rindenläuse (Familie Lachnidae) dagegen kommen im Frühjahr häufiger an Koniferen vor.
Diese dunkel gefärbten Läuse sind auf Grund ihrer Größe von bis zu 5 mm sehr auffällig und werden zunächst oft für Käfer oder Spinnen gehalten. Typisch ist das massenhafte Auftreten an Zweigen und Stämmen von Nadelgehölzen und die starke Honigtauproduktion. Dadurch kleben meist nicht nur die Zweige der Gehölze, sondern auch der Boden darunter und die ganze Umgebung. Auf den Honigtaubelägen siedeln sich oft noch schwärzliche Rußtaupilze an.

Die meisten Rindenläuse legen im Herbst Eier, die an den Trieben oder Nadeln überwintern. Im Frühjahr schlüpfen teils geflügelte Jungläuse, die sich auf den Nadelbäumen verteilen und an den Trieben saugen. Im Sommer ab Mitte Juni halten sich die Läuse nicht am Baum sondern am Boden auf und wandern erst im Herbst zur Ablage der Wintereier an die Nadelgehölze zurück. In milden Wintern können auch die erwachsenen Tiere überleben.
Die meisten Nadelbäume überstehen den Saftentzug durch die Rindenläuse ohne größere Probleme, nur bei Zypressengewächsen wie Lebensbaum, Scheinzypresse und Wacholder kann es zu vertrocknenden und absterbenden Zweigen kommen.

Diese Arten sowie Jungpflanzen sollten Sie mit Spruzit Schädlingsfrei*,°* gegen die Baumläuse behandeln. Spritzen Sie mit hohem Druck besonders auch das Gehölzinnere und wiederholen Sie die Behandlung nach 5 - 7 Tagen. Spruzit Schädlingsfrei*,° enthält als Wirkstoffe Natur-Pyrethrum und Rapsöl und ist nicht bienengefährlich.
Ansonsten reicht das wiederholte Abspritzen des Stammes und der Äste mit einem scharfen Wasserstrahl oder das Anbringen von mehreren Leimringen um die Anzahl der Baumläuse und damit die Honigtauproduktion zu vermindern.

Nähere Informationen zur Anwendung des empfohlenen Produktes finden Sie auf dem Packungsaufdruck. Bitte beachten Sie die dort gemachten Angaben.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer

*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.
War dieser Beitrag hilfreich?10
no_image.jpg
Name: Karolin Müller
Beitrag vom: 31.03.2011
Lieben Dank für Ihre schnelle Hilfe. Tatsächlich haben wir am Abend alle Bäume durchgespritzt. Ich habe nun noch verschiedene Fragen.
Was genau meinen Sie mit den Leimringen?
Solle denn der Boden mitte Juni auch abgespritzt werden?
Wie sieht es im Herbst mit dem Spritzten aus?

Vielen Dank vorab + viele Grüße

Karolin Müller
War dieser Beitrag hilfreich?00
no_image.jpg
Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 31.03.2011
Sehr geehrte Frau Müller,

bei warmen Sommertemperaturen wandern die Rindenläuse am Stamm herab und verkriechen sich im Boden. Im Herbst kommen sie wieder hervor und verteilen sich im Baum. Teilweise legen begattete Weibchen Eier an Triebe und Nadeln, teilweise überwintern auch erwachsene Tiere.
An Bäumen, die nur einen oder wenige Haupttriebe haben, können Sie Raupen- und AmeisenLeimringe anbringen. Darauf bleiben die Läuse kleben und können sich nicht mehr so leicht im Baum ausbreiten. Da aber teils auch geflügelte Tiere auftreten, die die Leimbarriere fliegend überwinden können, dienen diese Maßnahmen nur zur Unterstützung.
Eine Spritzung des Bodens ist nicht zugelassen und auch nicht sinnvoll.
Am einfachsten und effektivsten lassen sich die Läuse im Frühjahr behandeln, wenn sie zu Massen an den Trieben sitzen. Die Aufwanderung im Herbst findet nicht in Massen statt, sondern eher vereinzelt, so dass Spritzungen dann nicht so effektiv sind.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
War dieser Beitrag hilfreich?00