Eure Beiträge

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Name: Fritz-Bernd Kießling
Beitrag vom: 12.04.2015
Wir haben schon 2 Jahre Löcher in den Beere. Dann wird der Bereich rot, die Beeren weich und fallen ab. Was können wir tun?
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 13.04.2015
Hallo Herr Kießling,

verschiedene Schädlinge machen auch vor Stachelbeeren nicht Halt, besonders wenn die Beeren schon reifer und weicher sind. Ein relativ neuer Schädling ist die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii).
Diese ca. 3 mm große, braun-rot gefärbte Fruchtfliegenart ist ursprünglich in Asien beheimatet. Sie wurde in den letzten Jahren in Europa durch Importe von befallenen Früchten eingeschleppt. Inzwischen umfasst das Befallsgebiet ganz Deutschland.
Befallen werden reifende Früchte, wie z.B. Kirschen, Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, rote Weintrauben, aber auch Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen und Mirabellen zählen zum Wirtspflanzenkreis.
Im Gegensatz zu unseren heimischen Fruchtfliegen befällt die Kirschessigfliege hauptsächlich gesunde Früchte. Sie kann die Früchte zur Eiablage anbohren und ist nicht darauf angewiesen, dass z.B. Wespen Vorarbeit geleistet haben. Die schlüpfenden Larven ernähren sich vom Fruchtfleisch und in die Verletzungen der Fruchthaut dringen später Pilze ein, so dass die Frucht schnell fault.
Die Kirschessigfliege überwintert als erwachsenes Tier frostfrei in der Bodenstreu oder zwischen krautigen Pflanzenresten. Ab Mitte-Ende März beginnt der Flug der erwachsenen Kirschessigfliege, die Fliegen können mehrere Wochen bis zu einigen Monaten alt werden und 8-13 Generationen bilden. Das Weibchen belegt eine Frucht meist mit mehreren Eiern, aus denen bereits 1-2 Tage später die Larven schlüpfen. Die Verpuppung kann in der Frucht oder im Boden stattfinden und 14-21 Tage nach der Eiablage schlüpfen neue erwachsene Fliegen.
Die Kirschessigfliege meidet trockene und sonnige Bereiche. Sorgen Sie deshalb durch regelmäßigen Schnitt der Obstgehölze für möglichst gute Belichtung und Durchlüftung.
Vorbeugend können kleinere Pflanzenbestände, wie Erdbeeren und anderes Beerenobst, sowie kleine Bäume nach Blütenende eingenetzt werden z.B. mit unserem SchädlingsschutzNetz. Das Netz sollte erst zur Ernte wieder entfernt werden. Bereits befallenes, auf dem Boden liegendes Obst muss umgehend in die Mülltonne entsorgt werden.
Zur Bekämpfung gibt es momentan leider keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel.
Mittels Frucht- oder Essigfliegenfallen können Sie die Anwesenheit dieser Schädlinge überprüfen.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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