Eure Beiträge

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Name: Melanie Stember
Beitrag vom: 12.04.2014
Hallo. Ich habe eine kurze Frage. Es soll der Rasen gedüngt werden. Wir haben ein Kleinkind,welches gerade am Zahnen ist. Das Zahnfleisch ist auf. Wenn wir düngen, wie lange sollte es nicht im Gras spielen. Da sich der Dünger auch in die Grashalme zieht, ich das ausprobieren von "alle Sachen in den Mund nehmen" nicht verhindern kann, würde mich das interessieren. Habe gehört, dass erst nach dem dritten rasenmähen keine Gefahr mehr bestehen würde. Es wäre sehr nett, wenn sie mir weiterhelfen würden. Vielen Dank im voraus, Melanie Stember
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Name: Steffen
Beitrag vom: 12.04.2014
Liebe Melanie,
Dünger ist Nahrung für die Pflanzen. So wie die Nährstoffe aus deiner Nahrung natürlich in deine Zelle transferiert werden, so werden die Inhaltsstoffe des Düngers in die Zellen der Pflanze transferiert - sonst könnte weder die Pflanze noch Du leben.
Auch die Inhaltsstoffe der Babynahrung finen sich daher über die Verdauung des Kindes in dessen Zellen wieder, und um den Kreis zu schließen:
Der Dünger für die Apfel, Möhren, Kartoffeln und anderen pflanzlichen Produkte zur Zubereitung der Babynahrung wurde von der Pflanze aufgenommen und die Nährstoffe in den Zellen eingelagert, damit sind diese Nährstoffe auch in den Früchten zu finden - die dann in die Babynahrung gewandert sind.
Somit gelangt jeder Dünger auf Umwegen wieder zu uns zurück.

Der Dünger selbst ist als Nahrung für uns ungeeignet, viele Dünger sind zwar nicht giftig, aber eben für Pflanzen gedacht. Die Inhaltsstoffe des Düngers zersetzen sich im Boden, so daß nur einzelne Nährstoffe, chemische Elemente, übrig bleiben die dann über die Wurzeln aufgenommen werden und dann in der Pflanze zu komplexen neuen Strukturen verbaut werden.
Nehmen wir als Beispiel Magnesium. Es ist in Doloimit enthalten, einem Gestein, große Teile der Alpen bestehen aus diesem Gestein. Das Magnesium ist daher hier als Kristalliner Stoff vorhanden, der das Gestein bildet.
Kein Mensch käme auf die Idee, dieses Gestein zu essen... wohl würde es uns nicht schaden, aber schmecken schon mal gar nicht.
Wind und Wetter zerstören den Dolimit, so daß nun Wasser as Gestein löst und damit wird im Wasser Magnesium frei, welches nun die Wurzel von würzigen Berggräsern aufnehmen können. Das Magnesium wandert so mit dem Saftstrom der Pflanze in deren System und wird z.B. zu Chlorophyl umgebaut. as Magnesium wird also wieder teil einer neuen Verbindung, hier nun einer organischen komplexbindung.
Entweder nehmen wir nun diese Bergkräuter und essen eise, wodurch nun das Magnesium in unseren Verdauungstrakt kommt, oder eine Kuh erscheint, die das würzige Berggras auf der Alm vertilgt.
Damit gelangt das Magnesium nun in die Kuh, die es selbst benötigt, um Knochen zu festigen, aber auch im zentralen Nervensystem wird es benötigt als auch für die Bildung wichtiger Enzyme.
Die Kuh braucht daher das Magnesium, aber die Kuh käme nie auf die Idee, die Steine ringsum zu fressen.
Durch die Kuhmilch wird zudem das Magnesium auch wieder abgegeben, es ernährt das Kälbchen, welches das Magnesium für sein Wachstum benötigt, aber durch die Milch gelangt es in Butter, Quark und Käse... und von dort in den Menschlichen Nahrungskreislauf. Trotzdem würde es keinem Menschen einfallen, die Steine oder das Gras zu essen.
Magnesium als Mineraldünger ist Bittersalz.
Das Magnesium ist hier an Schwefel gebunden. Das Salz ist nicht giftig, aber furchtbar bitter. Keiner käme auf die Iee, dies zu essen. Doch in Wasser gelöst, wird das Magnesium frei, und die Pflanze kann es aufnehmen - gleich wie das Magnesium aus dem Gestein - es gelangt so also auch wieder in die Pflanze.

So ist das mit jedem Dünger, so daß man die Elemente des Düngers in der Pflanze finden kann. Da diese nicht giftig sind, jedenfalls nicht in den Mengen, die sich in der Pflanze finden, ist der Verzehr der Pflanze völlig unbedenklich - siehe Salat, wo man ja auch den Dünger irgendwo mitisst...

Daher ist nach dem Düngen und wässern eigentlich kaum Wartezeit gegeben, und wenn das Baby ein wenig Gras vergilt, denkt daran: Das schmeckt vielleicht nicht - ist aber ungefährlich. Selbst das essen von Steinen ist daher unbedenklich, die Steine sind in der Regel nicht giftig...
anders ist es, wenn eben Pilze oder Giftpflanzen verspeist werden, doch dann ist es nicht der Dünger, der giftig ist, sondern aus den Nährstoffen des Düngers hat die Pflanze einen Giftstoff zusammen gebaut... der Giftstoff ist also nicht im Dünger, sondern wird von der Pflanze aus dem im Dünger enthaltenen Nährstoffen neu zusammen gebaut.
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Name: Melanie Stember
Beitrag vom: 12.04.2014
Vielen Dank. Sie haben mir sehr geholfen. Wünsche Ihnen schöne Ostern. Lg Melanie
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