Eure Beiträge

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Name: Rangpur
Beitrag vom: 02.05.2017
Sehr geehrte Damen und Herren,

mich würde interessieren, wieviel Hilfssalze bzw. Natrium-Salze (und welche genau) im obigen Produkt enthalten sind, da ich dieses zusammen mit Zitrusdünger zum Gießen meiner Zitruspflanzen gegen Trauermücken nutzen möchte.

Um hier evtl. Salzschäden durch die Anreicherung der Erde mit Natriumsalzen zu vermeiden würde ich mich über eine Antwort sehr freuen.

Vielen Dank vorab,
Rangpur
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 02.05.2017
Hallo Rangpur,

unser Neudomück Stechmücken-Frei*** ist ein biologisches Präparat zur Bekämpfung von Stechmückenlarven. Es wirkt auch gegen Larven anderer Mücken wie z.B. Kriebelmücken und Trauermücken. Das Präparat wird aus dem Bacillus thuringiensis israelensis hergestellt, welcher ein für die Mückenlarven tödliches Gift (Endotoxin) produziert. Die Endotoxinkristalle werden mit dem Präparat oberflächlich ausgebracht. Der Wirkstoff von Neudomück Stechmücken-Frei** wirkt sehr spezifisch auf Mückenlarven. Hierbei handelt es sich um ein zugelassenes Biozid. Biozide dürfen nicht an lebenden Pflanzen angewendet werden. Für die Anwendung an Pflanzen sind nur Pflanzenschutzmittel erlaubt.

Zusammengefasst, es funktioniert zwar, aber es ist für den Verwendungszweck in bestehenden Pflanzungen nicht zugelassen.

Die Tabletten enthalten Weinsäure, damit sie sich in Wasser sprudelnd auflösen.

Trauermücken (Sciara- und Lycoria-Arten) sind 3-4 mm lang und schwarz. Sie schwärmen meist oberhalb der Topferde umher. Die erwachsenen Mücken sind nicht schädlich, Schäden verursachen jedoch die im Boden lebenden Larven. Diese fressen an den Wurzeln der Pflanzen, so dass es bei starkem Befall zu Wachstumsstörungen kommen kann. Daneben ernähren sich die Trauermückenlarven jedoch auch von totem organischem Material, so z.B. von Torfsubstraten. Die fußlosen Larven, die man in der Topferde finden kann, sind 6-7 mm lang, glasig und haben eine schwarze Kopfkapsel.

Halten Sie Ihre Pflanzen zur Begrenzung des Trauermückenbefalls trockener und gießen Sie diese nur noch von unten. Trauermücken leben bevorzugt in feuchten Substraten. Vor allem Substrate, die viel Kompost und Torf enthalten, sind besonders attraktiv für Trauermücken. Unsere NeudoHum Erden sind torffrei und werden deshalb von Trauermücken weniger bevorzugt.

Zur Dezimierung der erwachsenen Trauermücken verwenden Sie Gelb-Sticker oder Gelbtafeln „Hobby“. Diese gelben, insektizidfreien Leimtafeln stecken Sie in die Erde oder hängen sie über die Pflanzen. Die Trauermücken werden von der gelben Farbe angezogen und bleiben auf dem Leim kleben.

Bei sehr starkem Befallsdruck ist die Verwendung von Nützlingen ratsam. Als Nützling gegen die Trauermücken verwenden Sie SF-Nematoden. Diese Nematoden parasitieren die im Boden lebenden Trauermückenlarven und töten sie ab.
Die Nematoden können Sie über Bestell-Set „Nützlinge gegen Schadinsekten“, die Sie im Gartenfachhandel erhalten, anfordern. Den Bestellgutschein schicken Sie zu uns ein und bekommen postwendend die Nützlinge zugeschickt.
*Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Anwendungshinweise und Produktinformationen lesen.

Mit freundlichen Grüßen,
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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Name: Rangpur
Beitrag vom: 02.05.2017
Sehr geehrte Frau Aulich,

vielen Dank für die rasche Antwort. Zusammengefasst heist dies für mich:

- aufgrund der von Ihnen genannten Inhaltsstoffe des Präparates kann ich das Mittel bedenkenlos anwenden. Jedoch darf mir die Fa. Neudorff dies nicht empfehlen,
da offiziell für diese Anwendung keine Zulassung besteht. Sollte mir dadurch also Schaden entstehen, wäre ich es selbst schuld.

- da der Hauptwirkstoff (BTI-Proteine) wohl nicht durch die Wurzeln der Pflanzen in diese aufgenommen werden, sollten Früchte der Pflanzen also weiterhin bedenkenlos verzehrbar sein.

- Weinsäure sollte sich in der geringen Konzentration wohl kaum auf die Pflanze auswirken, zumal sie ja beim Auflösen der Tablette bereits weitestgehend in ein Salz der Weinsäure (mit Natrium? mit Calcium? mit Magensium?) umgesetzt bzw. neutralisiert wurde. Reste würden spätestens mit dem Calcium im Gießwasser bzw. Erde neutralisiert bzw. in den pH Bereich der Erde kommen.

- Es würden sich also vermutlich maximal Carbonate oder die Salze der Weinsäure anreichern können.

Enthält Ihr Präparat Chloride?

Leider ist ja die Zulassung für Ihr Vorgänger Präparat in flüssiger Form ausgelaufen! ;-) Mit diesem bin ich zumindest soweit zurecht gekommen (über Jahre hinweg), dass die Menge der Trauermücken sich sehr stark in Grenzen hielt.

Probleme tauchten jedoch auf, wenn das Präparat eben das MHD erreicht hatte bzw. ich mir leider durch Ihre Erden beim Umtopfen wieder neue Larven eingefangen hatte! Schade dass Ihre Erden hier nicht entsprechend behandelt werden um das Problem zu umgehen.

Gegossen werden die Pflanzen lediglich einmal in der Woche (also alle 7 Tage) von oben, dafür aber durchdringend und überschüssiges Wasser läuft über Blähtondrainage mit Fliesabrgenzug zur Erde im Topf, sowie Füße zwischen Topf und Untersetzer sofort in die Untersetzer ab. Es kann also keine Staunässe entstehen.

Würde ich von unten gießen, würden sich die Düngesalze zu sehr in der Erde anreichern.

Gelbtafeln verwende ich schon seit Jahren, das geht auch soweit ganz gut, nur leider bekommt man mit BTI und Gelbtafeln die Trauermücken nur sehr schwer wirklich komplett ausgerottet, daher die regelmäßige Anwendung um den Befalls in schach zu halten.

Da ich meine Pflanzen nur in der Erde mit dem BTI Präparat behandele, würde ich persönlich nun nicht wirklich ein Risiko für Mensch, Planze und Frucht sehen.
(ja ich weiß, die Zulassung... :-) )

Das mit den Nematoden sollte ich wirlich mal probieren, vielleicht funktioniert es ja damit den Trauermücken Befall komplett zu beseitigen, dann hätte sich die Anwendung von BTI dann auch erledigt.

Vielen Dank vorab,
Rangpur
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 04.05.2017
Hallo Rangpur,

wir bedauern das Auftreten von Trauermücken nach dem Umtopfen Ihrer Pflanzen in NeudoHum Erde.

Unsere Erden verlassen unser Erdewerk stets in einwandfreiem Zustand (also ohne Trauermücken). Aus technischen Gründen darf die Erde in den Säcken nicht vollständig luftdicht verpackt sein. Bei längerer Verweildauer der Substratbeutel im Handel können diese leicht von Trauermücken besiedelt werden. Die Art des Substrates spielt für einen Befall keine entscheidende Rolle: Sowohl torfhaltige wie torffreie Substrate werden befallen. Trauermücken dringen durch die Löcher in den Sack ein und vermehren sich im Substrat kräftig. Leider können wir gegen den späteren Trauermückenbefall im Voraus nichts unternehmen.

Unser Neudomück Stechmücken-Frei** enthält keine Chloride. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die genaue Formulierung der Sprudeltabletten unter das Betriebsgeheimnis fällt und wir dazu keine weiteren Auskünfte erteilen möchten.

SF-Nematoden werden auch schon seit vielen Jahren im Erwerbsgartenbau erfolgreich zur Bekämpfung von Trauermücken eingesetzt.

Mit freundlichen Grüßen,
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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Name: Rangpur
Beitrag vom: 04.05.2017
Sehr geehrte Frau Aulich,

nochmals danke für die ausführliche Antwort und die weitreichenden Infos. Nachdem ich nun gestern die Tabletten erstmalig angewendet habe ( 1 Tablette in 10 L Eimer Kölner Leitungswasser und das zwei Mal) kann ich ihnen nun auch Feedback bezüglich dem Handling Ihres Produktes geben.

Also vom "Sprudeln" kann man bei den Tabletten nicht wirklich reden, alle paar Minuten mal 2-3 kleine Bläschen ja, aber ein wirklich gutes Auflösen der Tabletten wird dadurch leider keineswegs erziehlt. Bei mir hat es bei zweimaliger Anwendung einer vollständigen Tablette (siehe oben) ca. 1 h gedauert, bis die Tabletten sich einigermaßen gelöst hatten und das nur unter mehrmaligem, leichtem Umwälzen des Wassers mit einem Messbecher (Verwirbelung durch eingießen aus dem Messbecher).
Die Angabe von ca. 20 Minuten auf Ihrer Verpackung kann ich aus der Praxis daher keineswegs bestätigen.

Die Tropfen des Vorgängerproduktes waren da wesentlich Anwenderfreundlicher. Auch die Dosierung des Produktes ist durch die Tablettenform meiner Meinung nach keineswegs Verbraucherfreundlich und verschwendet das Produkt unnütz.

Vielen Dank vorab,
Rangpur
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 04.05.2017
Hallo Rangpur,

gerne erläutern wir Ihnen die Gründe für die Umstellung von unserem alten Produkt StechmückenFrei* zu unserem Nachfolgeprodukt Neudomück Stechmücken-Frei***.

Bei diesen Produkten handelt es sich um Biozide, die ähnlich wie Pflanzenschutzmittel behördlich zugelassen werden müssen. Diese Zulassung ist immer zeitlich befristet. Da Neudorff nicht Zulassungsinhaber des Wirkstoffes Bacillus thuringiensis israelensis ist, konnte die Zulassung für unser altes, flüssiges StechmückenFrei in der Tropfflasche nicht mehr verlängert werden. Um den Wirkstoff weiterhin den Kunden anbieten zu können, waren wir gezwungen, den Hersteller, bzw. den Zulassungsinhaber zu wechseln. Aus diesem Grund gibt es das neue Neudomück Stechmücken-Frei** nicht mehr als flüssige Tropfflasche, sondern in Tablettenform.

Die unterschiedliche Dosierung der Tabletten im Gartenteich (1 Tablette reicht für 1000 L Teichwasser) und in Regentonnen (1 Tablette reicht für 50 L Wasser in der Regentonne) lässt sich dadurch erklären, dass in Regentonnen der Wirkstoff schneller verdünnt wird, durch die Wassermengen, die von großen Dachflächen in die Tonnen ablaufen. Die Wassermenge, die durch Regen in Teiche gelangt, ist meist deutlich geringer. Zum Gießen von Pflanzen mit kleinen Wassermengen ist es ja nicht zugelassen.

*Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch Kennzeichnung und Produktinformation lesen.

Mit freundlichen Grüßen,
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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Name: Franziska Gerber
Beitrag vom: 12.06.2017
Sehr geehrte Frau Aulich,
wenn ich eine Tablette von dem Stechmückenfrei in Wasser auflöse. Zum Beispiel in einem Kanister, wie lange würde es dauern bis der Wirkstoff (also das Bakterium) seine Wirksamkeit verliert?
Die Frage geht dahin das mein Gartenteich sehr klein ist und ich mit der Tablettenform nicht so gut dosieren kann wie mit der ehemaligen Tropfenform.

Schöne Grüße

Franziska Gerber
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 13.06.2017
Hallo Frau Gerber,

das Präparat kann in Wasser bis zu 4 Wochen wirksam sein. Voraussetzung ist, das die Lösung nicht zu warm steht, wenig UV-Licht abbekommt und möglichst in einem offenen Gefäß steht. Wird das Mittel in Wasser in einer verschlossenen Flasche/Kanister aufbewahrt, so kann es zu Sauerstoffmangel kommen und es vermehren sich anaerobe Mikroorganismen (Wasser ist so gut wie nie ganz steril). Diese verursachen eine Gärung. Die Lösung fängt an, unangenehm zu riechen und ist dann auch nicht mehr wirksam.

Mit freundlichen Grüßen,
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich

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